Pinsel im Vordergrund. Ein buntes Bild im Hintergrund

Was ist Begleitetes Malen?

Begleitetes Malen ist eine eigenständige Methode, die auf der Methode des Freien Malens aufbaut und Menschen dabei unterstützt, sich durch den kreativen Ausdruck zu entfalten.
Das Begleitete Malen basiert auf dem humanistischen Menschenbild.
Begleitetes Malen geht auf die Lehre von Arno Stern zurück und wurde von Bettina Egger und Alfred Niedecken weiterentwickelt.
Das Begleitete Malen findet in einem speziell eingerichteten Raum ("Malatelier") und in einem bestimmten "Setting" (Gesamtheit von Merkmalen der Umgebung, in deren Rahmen etwas erlebt wird) statt.
Das Malatelier ist ein geschützter Raum, wo man sich ohne jegliche Wertung, Interpretation und ohne Leistungsdruck ganz auf den Malprozess einlassen kann.
Beim Begleiteten Malen geht es um den individuellen Ausdruck von Gefühlen und inneren Bildern, wobei der Malprozess selbst wichtiger ist als das Ergebnis.
Es wird stehend auf großformatigen Malwänden und Papier mit Gouachefarben gemalt. Erwachsene malen in der Regel mit den Händen, Kinder mit Pinseln.

Für Kinder

Im Bild drückt das Kind Erlebnisse aus und zeigt was für ihn/sie in diesem Moment wichtig ist.

Malen ist ein Spiel.

Du brauchst weder Talent noch Technik oder Vorkenntnisse. Im Vordergrund steht die Förderung des individuellen Ausdrucks. Spontanität und Authentizität statt standardisierter Bilder.

Ich male gerne im Atelier, weil ...

Ich begleite jedes Kind individuell bei seinem kreativen Prozess und seiner eigenen Malentwicklung.

Das Kind findet Gehör in der Malbegleitung. Die Malbegleiterin ist für die Kinder immer da, wenn man Hilfestellung, Anregung oder Material braucht.

Kinder malen stehend mit der Bewegung des gesamten Körpers. So fühlt sich das Kind körperlich frei und beweglich.

Malen aus dem Bauchgefühl.

Fein- und Grobmotorik wird entwickelt.

24 Farben auf dem Palettentisch.

Das Kind wählt selbst die Farben für sein Bild aus.

Ich male gerne im Atelier, weil ...

In der Gruppe malend, können die Kinder ein Zugehörigkeitsgefühl erleben und ihre Sozialkompetenzen entwickeln.

Kinder lernen, miteinander achtsam und respektvoll umzugehen.

Kinder lassen sich hier darauf ein, bestimmte Regeln zu akzeptieren und einzuhalten.

Begleitetes Malen ist das Malen in einem geschützten Raum.

Die Bilder werden weder kritisiert noch interpretiert oder bewertet
Ungestörte Umgebung, ruhige Atmosphäre
Bilder sind wie Tagebuchseiten. Auf Wunsch verbleiben sie im Atelier und werden hier sorgfältig gesammelt und aufbewahrt. So entsteht eine Sammlung, die dem Kind zweimal im Jahr abgegeben wird. Diese Sammlung ist Eigentum des Kindes und von großem Wert und soll mit Respekt behandelt werden.

Ich male gerne im Atelier, weil ...

Begleitetes Malen lässt die Bilder wachsen.

Wenn die Bildidee beim Malen zusätzlichen Platz benötigt, werden neue Blätter beigefügt. Die verfügbaren Hocker ermöglichen es Kindern die oberen Teile des Bildes zu erreichen.

Für Erwachsene

Person malt Bild mit den Händen. Man sieht Behälter mit verschiedenen bunten Farben

Wenn ein Kind nach einem erlebnisreichen Tag das malt, was es gerade bewegt, ist dies eine Möglichkeit etwas mitzuteilen, wenn Worte fehlen und die Gefühle auszudrücken, wenn diese überwältigend sind. Es ist eine wertvolle Ressource, die im Kindesalter normal ist, aber im Erwachsenenalter oft nicht mehr. Warum eigentlich nicht?

Denkt man an malende Erwachsene, so scheint es fast so, als brauchen diese eine künstlerische Ausbildung oder eine besondere Begabung, um malen zu dürfen. Dabei haben Erwachsene einen riesigen Schatz an Erfahrungen und Erlebnissen, abgespeichert als Bilder irgendwo tief im Inneren.

All diese inneren Bilder könnten gemalt werden. Das Malen ist die Ressource, die wir als Kinder zur Verfügung hatten und wieder aufgeben mussten. Durch das Begleitete Malen steht sie dem Malenden allerdings wieder zur Verfügung und kann völlig wertfrei in einem geschützten Raum unter professioneller Begleitung wieder eingesetzt werden.